Markenhersteller gegen Amazon & Ebay

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Die globalen Marktplätze und E-Commerce Platzhirsche Amazon und Ebay haben damit zu kämpfen, dass renommierte Marken und Hersteller sich zunehmend von beiden Plattformen abwenden. Sie verbieten Händlern, ihre Produkte auf den beiden großen Online-Shops anzubieten. Als Gründe nennen Unternehmen wie adidas die nicht ausreichende Beratung und Produktpräsentation durch die Händler.

Den Markenherstellern geht es um ihren guten Ruf, und um die Rückgewinnung der Kontrolle über die Vertriebswege und -kanäle ihrer Produkte zum Endkunden. Wie dieser das Angebot von Herstellern wie adidas oder etwa dem Premium-Anbieter von Outdoor-Ausrüstung Mammut wahrnimmt, hängt stark davon ab, auf welche Plattform er sich befindet.

Steigender Informationsbedarf der Nutzer

Auf ihren hauseigenen Online-Shops geben sich die Hersteller zunehmend Mühe und investieren in eine kontinuierlich verbesserte „User Experience“ (UX), die Kunden nicht nur optimal durch die Website und den Shop leiten soll, sondern erklärungsbedürftige Produkte auch möglichst detailreich und am Informationsbedarf der Konsumenten orientiert darstellen soll.

Diesen Aufwand betrieben jedoch nicht alle Händler. Ein schlichte Produktbeschreibung und zwei bis drei Produktfotos, damit kommen viele Händler auf Handelsplattformen wie Amazon oder Ebay aus, um ihre Produkte an den Mann und an die Frau zu bringen – die Marke und ein wettbewerbsfähiger Preis allein reichen oft als ausschlaggebende Argumente für die Kunden, um die Produkte nicht direkt auf der Primärplattform des Herstellers zu kaufen.

Rückgewinnung der Markenkontrolle

Um über die vielfältigen Vertriebswege und unterschiedlichen Qualitäten der Produktpräsentation im Internet wieder mehr Kontrolle zu gewinnen, schlagen nun immer mehr Markenhersteller den Rechtsweg ein. Den Anfang machte 2012 der Sportartikelhersteller Adidas aus Herzogenaurach. Adidas untersagte seinen Händlern, Produkte über bestimmte Internet-Plattformen an Endkunden zu vertreiben – was im Übrigen auch für gebrauchte Waren gelten soll. Untersagt ist auch der Handel auf Plattformen, auf denen mehrere Händler Produkte von Adidas verkaufen.

Hersteller von Outdoor-Artikeln wie Deuter, Mammut oder Lowa ziehen nun nach, und schreiben ihren Händlern vertraglich vor, dass sie Produkte nicht über Online-Händler verkaufen dürfen, welche in Punkto Service und Beratung nicht an das Qualitätsniveau lokaler Einzelhandelsgeschäfte Geschäfte heranreichen. Die Messlatte wird also bewusst sehr hoch angesetzt.

Risiko: Verlust von Umsatz und Sichtbarkeit

Für die Markenhersteller birgt diese Art der Rückgewinnung von Kontrolle über die Handelswege und Vertriebsformen allerdings auch das Risiko, über die Abkapselung von reichweitenstarken Plattformen wie Ebay oder Amazon auch auf einen Teil ihrer potentiellen Kunden und ihres Umsatzes zu verzichten. Auch die Sichtbarkeit und Wahrnehmung der Marke leidet unter dem Ausschluss der Plattformkunden.

Bild: © Amazon, Turm Leipzig Logistikzentrum

Der Artikel Markenhersteller gegen Amazon & Ebay wurde am 10. Juli 2013 von Mei-Ling veröffentlicht und der Kategorie Shopping zugeordnet. Stichwort(e): adidas, Amazon, Ebay. Bewertung:

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