H&M setzt auf faire Mode mit Gütesiegel

H & M Hennes & Mauritz AB

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Das Image des „Billigheimers“ will H&M-Chef Persson abwerfen, und fordert die Einführung eines branchenweiten Fair-Trade-Labels. Das weltweit gültige Siegel soll sowohl neue Standards bei den Löhnen in der Produktion als auch soziale und Umweltaspekte berücksichtigen. Kunden sollten sich über entsprechende Anhänger an der Kleidung stets darüber bewusst sein, ob sie ein fair gehandeltes Kleidungsstück kaufen.

H&M setzt seit jeher auf erschwingliche Mode für eine jüngere, preisbewusste Zielgruppe. Um im Wettbewerb mit anderen Modehäusern den Preis halten zu können, setzt H&M auf wenige Zwischenhändler, den Einkauf von Kleidungsstücken und Kollektionen in hohen Mengen auf günstiegn Märkten und eine stark ausgeprägtes Kostenbewusstsein, das sich bereits in den verwendeten Rohstoffen und der Produktion der Kleidung widerspiegelt.

Ein Fair-Trade-Siegel für die gesamte Branche

Der schwedische Textilhändler, der bislang eher auf Profitmaximierung getrimmt war, setzt mit dem geplanten Schwenk auf faire Mode auf den unverkennbaren Branchentrend der letzten Monate und Jahre. Im globalen Wettbewerb gelten die Themen Nachhaltigkeit sowie ökologische und soziale Standards in der Produktion als neue Differenzierungsmerkmale und Mehrwerte gegenüber den Kunden.

„Mir schwebt ein weltweit gültiges Siegel für die Branche vor, ähnlich wie das Fair-Trade-Siegel beim Kaffee“

— Karl-Johan Persson ggü. Spiegel

H&M-Chef Persson sieht dabei profitables Unternehmertum und Nachhaltigkeit nicht im Widerspruch, sondern sieht langfristiges Wachstum durch neuen Standards und den fairen Umgang mit Produzenten und Liefranten bedingt. Dazu zählen unter anderem Rücknahme und Recycling gebrauchter Kleidung in den Einzelhandelsgeschäften oder die Brandschutzabkommen in Bangladesch. Bis 2015 will H&M CO2-neutral produzieren lassen, und somit einweiteres Stück gesellschaftliche Verantwortung übernehmen.

Von IVN bis GOTS: Vielfältige weltweite Standards

Derzeit gibt es für Mode noch kein einheitliches, international gültiges Siegel, das sowohl Umwelt- als auch Sozialstandards in der Produktion berücksichtigt. Verschiedene Label und Kriterien bestimmen den Markt. Der „Global Organic Textile Standard (GOTS)“ etwa, symbolisiert durch ein weißes Hemd auf grünem Grund, setzt auf ein Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit.

In Deutschland häufiger anzutreffen ist das Öko-Zeichen „Textiles Vertrauen nach Öko-Tex Standard (100 plus)“, welches unter anderem auch für die Einhaltung von Sozialkriterien steht. International wirbt das Label „IVN zertifiziert NATURTEXTIL“ für Kleidung aus Naturfasern wie Leinen, Baumwolle oder Seide.

Bild: Top (Damen), H & M Hennes & Mauritz AB

Der Artikel H&M setzt auf faire Mode mit Gütesiegel wurde am 08. Juli 2013 von Oliver veröffentlicht und der Kategorie Mode zugeordnet. Stichwort(e): Fair Trade, H&M, Nachhaltigkeit. Bewertung:

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